Ist Reis auf Vorrat einzukochen wirklich sicher?

Stand:
Auf verschiedenen Onlineplattformen sah ich, dass Reis in Einmachgläsern für den Vorrat eingekocht und bei Bedarf nur noch aufgewärmt wird. Die Idee finde ich praktisch, aber ich mache mir Gedanken bezüglich des Bacillus cereus. Ist die Methode Reis auf Vorrat einzukochen wirklich sicher?
Naturreis und Weißreis auf einem Holzbrett

Fortsetzung Frage: Und wird die Gefahr von Bacillus cereus im Reis durch Waschen geringer?

Off

Wir halten das Einkochen von Reis zum späteren Aufwärmen für nicht sicher. Wie Sie schon schreiben, kann Reis die sporenbildenden Bakterien vom Typ Bacillus cereus enthalten. Die Sporen dieser Bakterien werden beim Erhitzen nicht abgetötet. Aus ihnen können sich während der Aufbewahrung neue Bakterien entwickeln, die Giftstoffe bilden. Dieses Auskeimen und anschließende Vermehren wird durch das Einkochen sogar noch unterstützt. Denn andere Mikroorganismen im Lebensmittel werden abgetötet und sind damit keine Konkurrenz mehr.

Bei Bacillus cereus handelt es sich um ein Bakterium, das optimal in Gegenwart von Sauerstoff wächst, aber auch in Abwesenheit von Sauerstoff leben kann. Dementsprechend könnte es auch im Einmachglas überleben. 

Bacillus cereus vermehrt sich besonders schnell, wenn gekochter Reis langsam bei Zimmertemperatur abgekühlt oder bei lauwarmen Temperaturen warmgehalten wird. Die Toxine dieser Bakterien können zu Erbrechen und Durchfällen führen. Ob und in welcher Menge ein Lebensmittel betroffen ist, können Sie als Verbraucher:in nicht erkennen.

Unter folgendem Link finden Sie bei Interesse weitere Tipps, wie Sie sich vor Erkrankungen durch bakterielle Toxine, unter anderem von Bacillus cereus, schützen können: Schutz vor lebensmittelbedingten Erkrankungen durch bakterielle Toxine

 

Waschen kann das Risiko nicht senken. Nach Aussage des Bundesinstituts für Risikobewertung verringert sich die Keimzahl durch gründliches Waschen pflanzlicher Lebensmittel nur geringfügig - wenn überhaupt.

Stellen Sie uns Ihre Frage

Unser Rat zu Lebensmitteln, Ernährung, Verpackung und Kochutensilien ist für Sie kostenlos.

Schreiben Sie einen Kommentar

Wir können keine Anbieternennungen veröffentlichen. Sie werden gegebenenfalls von uns gelöscht oder durch neutrale Bezeichnungen ersetzt.

Die Verbraucherzentrale nutzt und speichert die in diesem Kommentarfeld erhobene E-Mail-Adresse ausschließlich für die Bearbeitung Ihres Kommentars im Forum. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht.

Sie haben das Recht, Ihre Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft zu widerrufen, z.B. per E-Mail an die Adresse datenschutz@verbraucherzentrale.nrw. Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.

*Pflichtfelder

Weizenkeime auf einem Holzlöffel

Sind Weizenkeime glutenfrei?

Produkte aus Weizen(mehl) enthalten Gluten, das ist ja mittlerweile allgemein bekannt. Aber wie ist es mit Weizenkeimen?
Foto von fünf Händen mit Aperol-Gläsern, die anstoßen

Wie giftig sind die Farbstoffe in Aperol wirklich?

Wie giftig sind die Farbstoffe in Aperol wirklich?
Jemand wärmt sich die Hände an einer Tasse Tee.

Warum ist Jaiogulan-Tee in Deutschland verboten?

Warum ist Jiagolantee in Deutschland verboten?