Sind Erdnüsse mit Pestiziden belastet?

Stand:
Wie belastet mit Schadstoffen und Pestiziden sind frische Erdnüsse? Gibt es da Unterschiede bei den Herkunftsländern? Wie belastet sind die Schalen (also wie ungesund ist das Aufknacken mit den Zähnen)?
Erdnüsse mit Tüte
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Erdnüsse zählen nicht zu den Lebensmitteln mit hoher Pestizidbelastung. Im Jahr 2017 wurden 128 Erdnussproben auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. In 89% der Erdnüsse konnten zwar geringe Rückstände nachgewiesen werden, davon wurde jedoch bei nur einer Probe die zulässige Höchstmenge überschritten. Die zu beanstandende Probe kam in diesem Fall aus den USA.


Ein größeres Problem stellt die Belastung mit Aflatoxinen (Gift von Schimmelpilzen wie z. B. Apergillus flavus oder Aspergillus parasiticus) dar. Der Schimmelpilz bevorzugt eine feuchtwarme Umgebung. Da Erdnüsse hauptsächlich in tropischen und subtropischen Gegenden wachsen, können sie mit Aflatoxinen belastet sein.
Schimmel kann entstehen, wenn Nüsse nicht richtig getrocknet oder falsch gelagert werden. Nüsse aus feuchtwarmen Regionen sind häufiger von Schimmel befallen, da Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit das Pilzwachstum fördern.


Wegen der gesundheitsgefährdenden Wirkungen der Aflatoxine gibt es innerhalb der Europäischen Union Grenzwerte, die von den zuständigen Überwachungsbehörden auf ihre Einhaltung hin überprüft werden. Im Rahmen des europäischen Schnellwarnsystems RASFF gelangen Warnmeldungen rasch zu allen Mitgliedsstaaten. Häufig werden mit Aflatoxinen belastete Nüsse bereits bei Grenzkontrollen entdeckt und gelangen nicht in die EU. Auch im Einzelhandel finden Kontrollen der amtlichen Lebensmittelüberwachung statt. Es wurden häufig überhöhte Aflatoxinwerte bei Erdnüssen aus dem Sudan, China, Ägypten, Ghana, Indien und Brasilien festgestellt. Daher sind bei Erdnüssen aus diesen Ländern aktuell verstärkte amtliche Kontrollen bei der Einfuhr in die Europäische Union (EU) vorgeschrieben.

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Schimmelpilzgifte in Lebensmitteln und Futtermitteln

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