Ethylenoxid in Sesam - Rückstände von Pflanzenschutzmitteln?

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Ethylenoxid in Sesam! Wie kann das sein? Wieso tut niemand etwas dagegen, dass wir uns Tag für Tag mit Lebensmitteln vergiften?
ein Häufchen Sesam
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Nahrungs­mittel werden mit Ethylen­oxid begast, um Keime abzu­töten. In der EU ist das bereits seit 1991 verboten, in Dritt-Ländern wie etwa Indien, USA und Kanada aber durch­aus noch zulässig. Besonders auffällig bei zufälligen Lebensmitteleinfuhrkontrollen im Spätsommer 2020 war Rohsesam aus Indien. Hier wurde teilweise die 1.000-fache Menge des gesetzlichen Rückstandshöchstgehalts von 0,05 mg/kg festgestellt. Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart (CVUA) vermutet, dass mit dem Pestizid Salmonellen bekämpft werden sollen, die vorher verstärkt im Sesam gefunden wurden. Salmonellenbefall stellt ein Problem bei Sesam dar, weshalb seit 2019 jede fünfte Sendung aus Indien an den EU-Grenzen daraufhin untersucht werden muss. Die EU-Kommission weitete aufgrund der Ethylenoxid-Funde am 22. Oktober 2020 die Kontrollpflicht auf Ethylenoxid-Rückstände für jede zweite Charge Rohsesam aus Indien aus.  Jede Lieferung muss zudem den Prüfbericht eines Labors enthalten. Dieser muss bescheinigen, dass kein Ethylenoxid im Sesam ist. Fehlt der Bericht oder finden europäische Behörden bei der Einfuhr in die EU das Pestizid, wird die Ware vernichtet oder zurückgeschickt.

Eine Alternative sind Bioprodukte. Der Einsatz chemischer Pestizide ist hier verboten. Auch wenn eine Rückstandsfreiheit nicht garantiert werden kann, finden sich 100-200x weniger Pestizide als bei konventionellen Produkten.

Aktuell getestete Sesamprodukte finden Sie in der Märzausgabe 2021 von Stiftung Warentest.

Mittlerweile wurde Ethylenoxid auch in zahlreichen anderen Lebensmitteln gefunden. Auf dem Portal Lebensmittelwarnung werden offizielle Produktrückrufe und Lebensmittelwarnungen veröffentlicht. Wir empfehlen, sich dort regelmäßig zu informieren. Weitere Informationen zu Ethylenoxidrückständen in Lebensmitteln finden Sie hier.

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