Rascher Viviana, am 12.11.2020, 01:28
Das mit dem "Zucker" ist ein verwirrendes Konstrukt. Klarer wäre es, wenn man eine realistische Obergrenze für Mono- und Disaccharidaufnahme definieren könnte, falls das die "Täter" sind.
Obst ist ja auch nicht harmlos, größere Mengen führen genauso zu Diabetes. Und Fruchtsäfte enthalten durchaus Vitamine und Mineralstoffe. Die Abgrenzung ist aus der Luft gegriffen. Es kommt immer auf die Menge an.
Jeder Versuch Obergrenzen zu definieren berücksichtigt individuelle Stoffwechselunterschiede nicht. Es können immer nur Anhaltspunkte "von - bis" und "im Allgemeinen" genannt werden, die müssten dann aber auch wissenschaftlich ausgetestet sein. In der Vergangenheit ist schon sehr vieles wiederrufen worden (Kohlenhydratzufuhrmengen, Fettsäurenarten usw.). Wer will nun diesen Wirrwarr mit dem Haushaltsbegriff "Zucker" ernst nehmen? Zumal bei der Definition "freier Zucker" widersprüchliche Anworten im Internet zu finden sind. Alles mit ..ose? Und was ist mit Milch? Oder Quark? Also doch nicht, doch keine Berechnung für die Obergrenzen bei diesen. Warum? Fettreduzierte Milch in größeren Mengen getrunken fördert durchaus diabetische Reaktionen. Mal Ja, mal Nein. Willkürliche Begründungen. Das Konstrukt ist spitzfindig und dabei unausgegoren.
Susan Olamai, am 17.04.2020, 13:11
Guten Tag. Ich bin noch neu im Thema... wenn ich nun wegen einer Typ2 Diabetes möglichst keinen Zucker zu mir nehmen, Süß-Gelüste aber dennoch gern ab und zu stillen möchte, greife ich logischerweise zu Produkten mit Zuckerersatzstoffen. Wenn nun kein Zucker extra zugefügt wurde, in der Zutatenliste trotzdem beispielsweise 8,5g Zucker (als Anteil der Kohlenhydrate) angegeben sind, ist es dann trotzdem zu viel Zucker (weil ich möglichst bei >1g Zucker bleiben sollte), oder kann ich trotzdem mal 2, 3 Stückchen einer solchen Schokolade essen, weil sich ja die 8,5g sowieso auf 100g der Schokolade beziehen? Ich danke vielmal für Ihre Auskunft. Freundliche Grüße.
Redaktion:
8,5 g Zucker in einer Schokolade ist schon sehr wenig. Und diese beziehen sich in der Tat auf 100 g Schokolade. Wenn Sie also nur ein zwei Stücke essen, nehmen Sie entsprechend weniger Zucker auf. Das ist auch bei Diabetes Typ 2 kein Problem.
Da Sie schreiben, dass Sie auf Zuckerersatz zurückgreifen, gehen wir davon aus, dass in ihrer genannten Schokolade ebenfalls Zuckerersatz enthalten ist. Da unterscheidet man zwischen Süßstoffen und Zuckeraustauschstoffen. Letztere werden auch Zuckeralkohole genannt. Manche Hersteller geben den Anteil in ihren Produkten an und zwar in der Nährwerttabelle unter den Kohlenhydraten als "mehrwertige Alkohole". Bitte bedenken Sie, dass diese etwa halb so viele Kalorien enthalten wie Zucker (sie sind also nicht kalorienfrei wie Süßstoffe) und bei übermäßiger Zufuhr abführend wirken können.
Mehr dazu finden Sie unter unserem Beitrag
"Mehrwertige Alkhole".
Aus diesem Grund empfehlen wir, den gewohnten "Süßgeschmack" nach und nach zu reduzieren und auf Produkte umzusteigen, die insgesamt wenig Zucker enthalten, dadurch aber auch weniger süß schmecken, wie beispielsweise Bitterschokolade (die Kalorienmenge ist in der Regel nicht geringer, als bei anderen Schokoladen).
Wichtig bei Diabtes Typ 2 ist zudem auf zuckerhaltige Getränke zu verzichten und sich verstärkt z.B. an der frischen Luft zu bewegen.
Zum Weiterlesen empfehlen wir unsere Artikel Ist Cola zero für Diabetiker geeignet?
und
Kokosblüten-, Birkenzucker, Stevia & Co. kein sinnvoller Zuckerersatz.
Andreas Meznik, am 27.10.2019, 10:53
Liebes Team,
Auf der Suche nach guter Wettkampfernährung kam ich schnell auf den Glykämischen Index gestoßen.
Ich ging davon aus dann Mono und Di-Saccharide schnell ins Blut gehen bzw Stärke und Polysaccharide nicht.
Daher dachte ich dass Lebensmittel mit einem niedrigen "davon Zucker" Wert einen niedrigen Glykämischen Index haben. Dem ist aber nicht so zB Maiswaffeln. Hoher GI niedriger "davon Zucker" Wert.
Wie funktioniert das?
Danke sehr
Redaktion:
Der Glykämische Index (GI) sagt aus, wie stark die Kohlenhydrate eines Lebensmittels den Blutzuckerspiegel erhöhen. Je geringer der GI, desto weniger und langsamer steigt der Blutzuckerspiegel.
Der GI der Lebensmittel ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Ein wichtiger Faktor ist, wie sich das Lebensmittel insgesamt zusammensetzt, da Fette, Eiweiß und Ballaststoffe die Aufnahme von Kohlenhydraten verzögern.
Daneben muss beachtet werden, wie stark das Lebensmittel verarbeitet wurde und wie viel Flüssigkeit enthalten ist.
Maiswaffeln bestehen zu etwa 80 % aus Stärke (Kohlenhydraten), also kaum Fett, Eiweiß und Ballaststoffe, die die Aufnahme der Kohlenhydrate verzögern würden. Die Stärke aus dem Mais ist zudem leicht verdauulich. Zudem gehören Maiswaffeln zu den recht stark verarbeiteten Lebensmitteln. Den Maiskörnern muss das gesamte Wasser entzogen werden, so kommt es zu einer Verdichtung der Inhaltsstoffe. In 100 g Maiswaffeln sind daher mehr als viermal so viele Kalorien und Kohlenhydrate enthalten, wie beispielsweise in Maiskörnern aus der Konserve.
Genauere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf unserer Homepage unter den beiden folgenden Artikeln:
Glykämischer Index (GI) und Glykämische Last (GL)
Diäten nach dem Glykämischen Index
Pema, am 12.10.2019, 11:39
Bei Frühstückscerealien haben wir mit einem optischen Refraktometer im Labor einen höheren Zuckerinhalt gemessen, als auf der Packung unter der Angabe „davon Zucker“ deklariert ist. Der Zuckergehalt der Frühstückscerealien entspricht laut Deklaration 25g Zucker auf 100g. Bei unseren ausgewerteten Labormessungen kommen wir auf 40g Zucker auf 100g. Glukosesirup wurde auf der Zutatenliste ebenfalls erwähnt.
Können Sie mir diese Diskrepanz von 15g erklären oder Hinweise dazugeben?
Kann es sein, dass der enthaltene Glukosesirup nicht in der Angabe „davon Zucker“ einberechnet wird?
Redaktion:
Glukosesirup wird nicht immer komplett in die Angabe "davon Zucker" eingerechnet, da er auch einen Teil Mehrfachzucker enthalten kann.
Unter der Angabe "davon Zucker" fallen nur die Mono- und Disaccharide.
Ob dadurch das Untersuchungsergebnis verfälscht wird, können wir nicht bewerten. Falls Sie den Eindruck haben, dass der Hersteller die Angabe "davon Zucker" zu niedrig angesetzt hat, wenden Sie sich am besten an die zuständige Lebensmittelüberwachung.
Weber, am 07.08.2019, 19:22
Das Produkt Skyr beschreibt Kohlenhydrate 4,4g davon Zucker 4,4g. Kann ich jetzt 500g von diesem Produkt essen? Oder nebme ich zuviel Zucker auf?
Redaktion:
Vermutlich meinen Sie das Produkt Skyr Natur. Bei den 4,4 g Zucker handelt es sich ausschließlich um natürlicherweise in der Milch enthaltenen Milchzucker. Auch in der Zutatenliste finden Sie keine Hinweis auf Zuckerzusatz. Daher können Sie dieses Produkt ohne Bedenken verzehren.
Silvia Weiler, am 30.07.2019, 19:24
Ist Trockenglukosesirup ein Einfach- oder Mehrfachzucker und muss dieser bei Diabetes berücksichtigt werden ?
Redaktion:
Trockenglukose besteht, wie Glukosesirup, zum größten Teil aus Glukose, also einem Einzelzucker. Ebenso können aber auch Mehrfachzucker enthalten sein. Da die Mehrfachzucker jedoch vom Körper ebenfalls aufgepalten und verarbeitet werden muss Trockenglukose bei Diabetes berücksichtigt werden.
LN, am 16.07.2019, 07:48
Erst mal vielen Dank für den tollen Artikel. Ich wollte aber noch fragen, ob Trockenfrüchte zu der maximalen Zuckermenge gezählt werden müssen oder ob diese zu den Früchten gezählt werden, die nicht mit eingerechnet werden. Denn rein theoretisch ist dieser Zucker ja auch natürlich, allerdings ist sehr viel darin enthalten.
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
Redaktion:
Der Zucker in Trockenfrüchten muss mit angerechnet werden. Die WHO-Richtlinie nimmt nur frisches Obst und Gemüse aus. Daher müssen beispielsweise auch Fruchtsäfte zu freien Zucker hinzugezählt werden.
TM, am 22.05.2019, 00:30
Wie werden denn nun die Füllstoffe unter Zucker deklariert? Sind Maltodextrin oder ähnliche Zutaten auch unter Zucker aufgeführt? Also finde ich die versteckten Zucker auch immer unter "davon Zucker" oder verstecken sich einige davon in den Kohlenhydraten? Häufig wird bei Proteinriegeln mit mehrfachen Alkoholen als Süßstoff geworben. Ich traue aber den Angaben hier nicht.
Redaktion:
Auf Ihre Frage können wir leider nicht pauschal antworten. Es kommt immer auf den Einzelfall an. Maltodextrin finden sie aufgrund seiner chemischen Struktur unter Kohlenhydraten. Ein Glukosesirup kann aber außer Glukose auch Mehrfachzucker enthalten. Sie finden davon also einen Teil unter "davon Zucker" und unter "Kohlenhydraten".
Die erwähnten "mehrfachen Alkohole" gehörten zu den sogenannten Zuckeraustauschstoffen, nicht zu den Süßstoffen. In manchen Fällen weisen die Hersteller diese in der Nährwerttabelle gesondert auf. Sie gehören aber zu den Kohlenhydraten und sind auch darunter einberechnet.
K.F., am 17.04.2019, 13:32
Hallo, "Kohlenhydrate", "davon Zucker" unter davon Zucker fallen alle Einfach und ZweifachZucker. Und unter den Kohlenhydraten? Nur die Stärke oder auch Zuckeraustauschstoffe?
Redaktion:
Unter "Kohlenhydrate" fallen alle im Lebensmittel enthaltenen Zucker, d.h. alle Einfach- und Zweifachzucker (die zusätzlich unter "davon Zucker" angegben werden), plus Dreifach-, Vierfach- und andere Mehrfachzucker, sowie Stärke und Zuckerausstauschstoffe.
Hier werden alle Zucker angegeben, die wir in unserem Verdauungsystem enzymatisch aufspalten können. Aus diesem Grund fallen die Ballaststoffe nicht unter die Angabe der Kohlenhydrate.
Wolfgang Reitsam , am 16.04.2019, 09:44
Wie kann ich jetzt am einfachsten den Zucker Gehalt gem. WHO (Max.24g) berechnen?zählt z.b. Banane und Honig zu 100% dazu?
Redaktion:
Die 24 g Zucker pro Tag beziehen sich auf eine Person mit einem täglichen Kalorienbedarf von 2000 kcal. Sollten Sie beispielsweise viel Sport treiben oder einer körperlich anstrengenden Arbeit nachgehen, so hätten Sie einen höheren Kalorienbedarf pro Tag und könnten somit auch mehr Zucker zu sich nehmen.
Wie im letzten Absatz unseres Artikels aufgeführt, wird frisches Obst nicht in die Berechnung einbezogen. Milchprodukte, wie zum Beispiel Naturjoghurt, enthalten natürlicherweise etwa 5 g/100 g Milchzucker. Diesen brauchen sie nicht mit anzurechnen. Kaufen Sie stattdessen beispielsweise einen Fruchtjoghurt, so müssten Sie den Zucker, der mehr als 5 g / 100 g in dem Produkt ausmacht, anrechnen.
In Honig ist der Zucker zwar auch natürlicherweise enthalten, da er aber zu den Süßungsmitteln zählt, muss der Zuckergehalt voll angerechnet werden.
Melanie Spies, am 07.04.2019, 10:57
Auf meiner Salami steht in der Zutatenliste "Dextrose", "Glukosesirup" und "Zucker". Aber in der Nährwerttabelle steht "Zucker 0g" (je 100g)
Kann das denn stimmen?
So ist es auch auf der Seite des Supermarktes angegeben:
https://www.netto-online.de/qr/de/mnf/2050240305/biobio-salami-100-gramm,4316268329484-,biobio-netto,11567107/?PHPSESSID=0sdjcq9hkktlrvh0etin55jgg6
Redaktion:
Bei der Herstellung von Salami, die zu den Rohwürsten gehört, spielen Mikroorganismen eine entscheidende Rolle. Als Starterkulturen werden beispielsweise Milchsäurebakterien zugegeben. Diese bauen die zugegebenen Zuckerstoffe um zu Milchsäure und führen so zu einer Absenkung des pH-Wertes. So wird das Wachstum von unerwünschten Fäulnisbakterien gehemmt und es kommt zu einer Abnahme des Wasserbindungsvermögens, was die Trocknung der Rohwurst begünstigt.
Eine Rohwurst kann auch ohne Starterkulturen hergestellt werden. Die Mikroflora, die während der Reifung spontan heranwächst, bewirkt erwünschte Veränderungen des Brätes. Allerdings sind damit auch Risiken verbunden, die von Fehlprodukten bis zur Gesundheitsgefährdung führen können. Daher wird heutzutage zum Großteil mit Starterkulturen gearbeitet.
Günni, am 05.04.2019, 09:41
Auf meinem Becher Skyr steht: Kohlenhydrate 2%, davon Zucker 4%. Wie kann das mathematisch sein.?
Außerdem heißt mathematisch „davon“, dass man multipliziert, z.B. 4%…, davon 4%Zucker…= 0,16% Zucker insgesamt. Unterliegen die Nährwertangaben anderen Rechengrundsätzen?
Redaktion:
Sie haben recht. Die Angaben ergeben mathematisch keinen Sinn und entsprechen so auch nicht den gesetzlichen Vorgaben. Laut Lebensmittelinformationsverordnung sind Nährwertangaben in Gramm anzugeben. Wir empfehlen Ihnen das Produkt der amtlichen Lebensmittelüberwachung zur Weiterverfolgung zu übermitteln.
Hannah, am 17.11.2018, 12:15
Hallo,
verstehe ich es richtig, dass es mir nicht möglich ist zu errechnen, wie viel Gramm zugesetzten Zucker ich pro Tag esse? Denn wenn einem Lebensmittel Zucker zugesetzt wird, es gleichzeitig aber auch natürlichen Zucker enthält, kann ich der Nährwerttabelle ja nur die Summe des natürlichen und zugesetzten Zuckers entnehmen, weiß aber nicht, wie viel Gramm nun tatsächlich zugesetzt sind. Oder?
Redaktion:
Ob Zucker einem Lebensmittel zugesetzt wurde oder nicht kann man durchaus aus den Informationen auf der Verpackung entnehmen. Man muss jedoch gut schauen.
Wurde einem Lebensmittel Zucker zugesetzt, so muss dieser immer in der Zutatenliste angegeben werden.
Finden Sie in der Zutatenliste keinen Zucker, wurde auch keiner dem Lebensmittel zugegeben. Ist in diesem Fall in der Nährwerttabelle unter "davon Zucker" eine Angabe zu finden, so stammt dieser Zucker natürlicherweise aus dem Lebensmittel.
Hinter vielen weiteren Begriffen kann sich Zucker verbergen, wie beispielsweise Glukosesirup, Saccharose, Maltodextrin, etc. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier.
Hannah, am 20.11.2018, 20:35
Vielen Dank für die Antwort. Jedoch haben Sie meine Frage leider nicht richtig verstanden. Ich meine den Fall, dass ein Lebensmittel von Natur aus Zucker enthält UND noch weiterer Zucker hinzugefügt wurde. In dem Fall kann ich den Angaben auf der Packung nicht entnehmen, wie viel nun tatsächlich zugefügt wurde, da "davon Zucker" dann den natürlichen und den zugefügten Zucker zusammen enthält. In dem Fall kann ich nicht wissen, wie viel davon zugefügt ist, oder?
Redaktion:
Wie im Artikel beschrieben, ist der Anteil an zugesetztem Zucker nicht erkennbar, wenn das Lebensmittel auch natürlicherweise Zucker enthält: "Die Nährwerttabelle zeigt nicht, welcher und wie viel Zucker dem Lebensmittel zugesetzt wurde". Das ist lebensmittelrechtlich nicht vorgesehen. Aus der Reihenfolge der Zutatenliste sind die Gewichtsanteile lediglich abschätzbar. Eventuell gibt Ihnen der Hersteller genauere Auskunft.
Barbara Petschacher, am 16.11.2018, 17:23
Cellulose fällt dann aber nicht unter die Kohlenhydrate, da nicht verdaulich, oder? (Chemisch gesehen ist es natürlich ein Kohlenhydrat, aber lebensmittelrechtlich anscheinend nicht?)
Redaktion:
Richtig. Da Cellulose nicht verdaulich ist, stellt sie keinen "Nährwert" dar, das heißt, der Körper kann sie nicht zur Energiegewinnung verwenden wie die sonstigen Kohlenhydrate, die in der "Nährwerttabelle" angegeben werden.
Heinz Mühlnikel, am 11.11.2018, 14:22
Hallo zusammen, ich hätte gerne einen Tipp zur Zuckerberechnung. Ich habe bei einer Nährwertangabe für 100 gr. Rosinen : 32306 mg.Glucose,32769 mg.Fructose und 1125 mg. Saccharose. Was davon muss ich für meine tägliche Zuckeraufnahme davon in Anrechnung bringen ? Danke für Ihre Hilfe.
Redaktion:
Haben Sie diese Angaben aus einer Nährwerttabelle entnommen? Auf Fertigverpackungen stehen diese dataillierten Angaben normalerweise nicht drauf. Jedenfalls müssen Sie die drei Zuckermengen summieren und alles für die tägliche Zuckermenge berechnen. Insgesamt also 66,2g Zucker pro 100g Rosinen.
Andrea K., am 08.11.2018, 19:20
Hallo,
bei einem Roggen-Schrot-Brot sind als Zutaten folgendes angegeben:
Roggenschrot-Sauerteig (Wasser, Roggenschrot 49%), Roggenvollkornmehl 33%, Roggen-Natursauerteig (Wasser, Roggenmehl 43%), Roggenschrot 10%, Wasser, Steinsalz
Nährwert-Information:
Kohlenhydrate 41 g, davon Zucker 1%
Nun meine Frage: Um welchen Zucker könnte es sich handeln? Lt. Zutaten wurde ja kein Zucker zugeführt und da es sich um ein veganes Brot (Veganversand) handelt, kann es sich auch nicht um Laktose handeln, und außerdem müsste zugesetzte Milch ja auch dekliniert sein.....
Redaktion:
Kohlenhydrate, wie sie u.a. in Getreide vorkommen, bestehen aus einzelnen Zuckerbausteinen, die miteinander verbunden sind. In geringem Maße liegen diese auch ungebunden vor. Das ist ganz natürlich, aber sie müssen dann bei "davon Zucker" angegeben werden. Der Zucker stammt also aus dem Roggen.
Günther Maier, am 21.07.2018, 13:45
Sehr geehrte Damen und Herren,
Maltodextrin ... Produkt v. Mars
Zutaten: Zucker, Rapsöl, Maltodextrin usw.
Nährwert pro 100 g: davon Zucker 41,7 g
Nun meine Frage:
Ist Maltrodextrin in den 41,7 g schon enthalten oder nicht ?
Vielen Dank
Gruß
Redaktion:
Nein, Maltodextrin ist ein Mehrfachzucker. Er ist weniger süß und wird unter anderem auch verwendet als Füll- und Verdickungsmittel. Unter der Angabe "davon Zucker" definiert der Gesetzgeber Einfach- und Zweifachzucker wie Glukose oder Saccharose. Mehr dazu finden Sie hier.
P.1989, am 19.07.2018, 10:19
Super Beitrag, danke dafür!
Nun bin ich immer noch nicht schlau daraus geworden, ob ich "davon Zucker" z.B. aus Nudeln (3.2g auf 100g) zu meinen Limit von 25g Zucker am Tag abrechnen muss oder nicht? Also ich esse 100g Nudeln und darf somit heute nur noch 21,8g Zucken zur mir nehmen?
Redaktion:
Sie berufen sich vermutlich auf die Leitlinie der Weltgesundheitsorgansiation (WHO), die nur 5 Prozent des Energiebedarfs in Form von Zucker "erlaubt". Dies entspricht bei einem Erwachsenen mit einem Kalorienbedarf von 2000 kcal etwa 25 g Zucker am Tag. Dieser Grenzwert bezieht sich jedoch ausschließlich auf zugesetzen Zucker, wie z.B. in Fertiggerichten, Fruchtjoghurts etc. In Naturjoghurt oder eben auch Nudeln ist der Zucker von Natur aus enthalten und muss somit nicht angerechnet werden.
Angelika HERRMANN, am 06.07.2018, 16:15
Was ich nicht verstehe, warum muss das nicht exakt auf Verpackungen gekennzeichnet sein.
Z. B. Wenn Zucker speziell zugeführt wurde.
So weiß man eigentlich nie ob ein Produkt von Natur aus Zucker enthält oder nicht, oder ob noch Zucker in welcher Form auch immer zugesetzt wurde.
Redaktion:
Ob Zucker einem Lebensmittel zugesetzt wurde oder nicht kann man durchaus aus den Informationen auf der Verpackung entnehmen. Man muss jedoch gut schauen.
Wurde einem Lebensmittel Zucker zugesetzt, so muss dieser immer in der Zutatenliste angegeben werden.
Finden Sie in der Zutatenliste keinen Zucker, wurde auch keiner dem Lebensmittel zugegeben. Ist in diesem Fall in der Nährwerttabelle unter "davon Zucker" eine Angabe zu finden, so stammt dieser Zucker natürlicherweise aus dem Lebensmittel.
Hinter vielen weiteren Begriffen kann sich Zucker verbergen, wie beispielsweise Glukosesirup, Saccharose, Maltodextrin, etc. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel Versteckt und unentdeckt: Süßende Substanzen in Lebensmitteln
Anne Duesmann, am 22.05.2018, 21:59
Hallo zusammen,
verstehe ich das richtig das die Kohlenhydrate die in der Nährwerttabelle angegeben werden ohne die Ballaststoffe gerechnet sind?
Also ist der Anteil an Zucker zuzüglich der Stärke gleich die Menge an Kohlenhydraten?
Redaktion:
Ganz genau. Doch nicht nur Zucker (Einfach- und Zweifachzucker) plus Stärke ergeben die Kohlenhydraten, sondern auch Dreifach-, Vierfach und andere Mehrfachzucker.
Alle müssen die die Eigenschaft haben, dass sie durch unsere Verdauungsenzyme abbaubar sind und so zu unserer Energiegewinnung beitragen.
Ballaststoffe bestehen ebenfalls aus Zuckereinheiten. Die Besonderheit ist, dass uns die Enzyme fehlen, um diese Zuckerketten zu spalten.
Mike Vielgut, am 22.05.2018, 13:55
Eine frage zur Berchtesgadener Buttermilch. Dort steht:
Kohlenhydrate 4,3 gr., davon 4,3 gr. Zucker. Sind dann in dem 500 gr. Becher 21,5 gr. ZUCKER ??? Das wäre je fartal.
Redaktion:
Die 4,3 g Zucker beziehen sich in diesem Fall auf den Milchzucker, der natürlicherweise in Milch und somit auch in Buttermilch enthalten ist. Milchzucker ist ein Zweifachzucker und besteht aus Glukose und Galaktose. Als Zweifachzucker fällt Milchzucker auch unter die Angabe "davon Zucker".
Matthias Kenkenberg, am 21.03.2018, 23:47
Moin moin
Wenn ein Lebensmittel mit z. B. 50 g Kohlenhydrate gekennzeichnet ist und davon nur 5 g Zucker sind, was ist dann der Rest??? Das steht z. B auf meiner Chips Tüte.
Gruß Matze
Redaktion:
Kartoffeln bestehen zu einem großen Teil aus Stärke und anderen Polysacchariden. Diese machen die restlichen 45g Kohlenhydrate aus.
Birte B., am 12.03.2018, 21:52
Hallo,
vielen Dank für Ihren tollen Beitrag.
Ich habe eine dringende Frage... MUSS in der Zutatenliste zugesetzter Zucker deklariert werden, wenn er enthalten ist? Oder darf er bis zu einem bestimmten %Satz unterschlagen werden? Grund meines Anliegend ist, dass in beispielsweise Chips & Co. kein Zucker in der Zutatenliste zu finden ist, in der Nährwerttabelle unter ....davon Zucker ist er aufgeführt und bei YouTube im Herstellungsvideo wird er auch ganz klar beigemischt. Darf das sein? Wie ist es mit Naturjoghurt? Cremefraich? Ist es da dasselbe? Dürfen sie Zucker bis zu einem bestimmten Grenzwert beimischen ohne es anzugeben?
Vielen Dank im Voraus für eine Rückmeldung.
Gruß
Birte B.
Redaktion:
Wenn Zucker wirklich als Zutat in ein Lebensmittel gegeben wird, so muss dies auch in der Zutatenliste zu finden sein. Bei Chips o.ä. kann in der Nährwerttabelle unter "davon Zucker" eine Zahl angegeben sein, da Chips aus Kartoffeln und diese wiederum aus Kohlenhydraten bestehen. Den natürlichen Anteil an Einfach- und Zweifachzuckern, der in den Chips enthalten ist, kann man hier wiederfinden. Wenn in einem Herstellungsvideo Zucker zugesetzt wurde, dieser aber auf der Verpackung in der Zutatenliste nicht auftaucht, ist das nicht zulässig.
Bei Naturjoghurt, Creme fraiche und Co ist unter "davon Zucker" der Anteil an Milchzucker zu finden, der von Natur aus in Milchprodukten enthalten ist. Zugesetzter Zucker müsste wiederum in der Zutatenliste aufgeführt sein.
Eva B., am 09.08.2017, 15:33
Danke! Die o.g. Fragen habe ich mir seit in den Medien diskutierten WHO-Empfehlungen auch schon öfter gestellt, Banane und Apfel und Milch ausgewogen und Zuckergehalt nachgeschlagen (viel!). Und über die Deklaration "Kohlenhydrate xx, davon Zucker xx gestutzt. Und das Internet rauf und runter gelesen. Hier gibt es eine klare Erklärung. Super!
RK, am 09.08.2017, 11:18
Wenn auf einem Lebensmittel z. B 20g Kohlenhydrate enthalten sind, werden diese dann vom Körper in 20g Zucker umgewandelt?
Redaktion:
Die Nährwertkennzeichnung auf Lebensmittelverpackungen muss in der Form der „Big Seven“ aufgebracht werden. Dazu gehören auch die „Kohlenhydrate“. Darunter fallen alle Einfachzucker wie z.B.Traubenzucker (Glucose) und Fruchtzucker (Fructose), Zweifachzucker wie z.B. der Kristallzucker (unser Haushaltszucker), Milchzucker und Malzzucker und Vielfachzucker wie Stärke oder Cellulose).
Stärke ist ein langkettiges Kohlenhydrat, das, wie das Wort bereits sagt, aus langen Ketten von Einfachzuckern aufgebaut ist. Die Stärke wird während der Verdauung von Enzymen in Mund und Darm in ihre Einzelbestandteile aufgespaltet, bis am Ende nur noch die Einfachzucker übrig sind. Diese können dann vom Darm ins Blut aufgenommen werden. Daher entsprechen 20 g Kohlenhydrate auch in etwa 20 g Glucose bzw. Fructose. Der Vorteil von langkettigen Kohlenhydraten liegt an der langsameren Verdauung im Vergleich zu den kleineren Zucker-Kohlenhydraten. Sie geben dem Körper länger Energie und das Gefühl, satt zu sein. Zudem halten sie den Blutzuckerspiegel stabiler.
Unter dem Begriff „Zucker“ versteht der Verbraucher üblicherweise den Haushaltszucker, die Saccharose, die sich aus je einem Teil Glucose und Fructose zusammensetzt. Physiologisch, also den Körperstoffwechsel betreffend, ist mit dem Begriff jedoch die Glucose gemeint, so wie sie der Körper aufnehmen und verwerten kann.
BB, am 06.07.2017, 12:01
Die Stärke in Ihrem Beispiel, die unter Kohlenhydrate erscheint, müsste erneut bei Ballaststoffe erscheinen, richtig?
Mich wundert, dass die Summe aus "davon Zucker" und "Ballaststoffe" oft größer ist, als die Angabe bei Kohlenhydrate. Das heißt es muss Ballaststoffe geben, die nicht zu den Kohlenhydraten gezählt werden (?) oder manche Mono- und Disaccharide werden hier als Ballaststoff gerechnet. Wie kann das sein?
Redaktion:
Nein, das ist nicht ganz richtig. Es gibt unterschiedliche Formen von Stärke. Resistente Stärke kann beispielsweise vom Körper nicht abgebaut werden. Diese wird daher den Ballaststoffen zugeordnet.
Der größere Anteil ist jedoch die "normale" Stärke, die unser Körper während des Verdauungsprozesse abbauen kann. Diese zählt zu den Kohlenhydraten.
Die Ballaststoffe werden lebensmittelrechtlich getrennt von den Kohlenhydraten betrachtet, da sie vom Körper nicht verdaut werden können. Deshalb werden sie auch in der Nährwerttabelle nicht den Kohlenhydraten zugeordnet. Aus diesem Grund ist die Summe von "davon Zucker" und den Ballaststoffen größer, als die Summe der Kohlenhydrate.
Da üblicherweise zumindest kleine Mengen der Ballaststoffe dennoch über den Darm aufgenommen werden, gehen sie mit 2 Kilokalorien pro Gramm mit in die Brennwertberechnung mit ein.