Sind importierte Gewürze mit Schadstoffen belastet?

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Wir kochen häufig indische Gerichte und kaufen hierfür Gewürze und Hülsenfrüchte im Indian Store. Herkunftsangaben sind unspezifisch meist EU- und Nicht-EU-Länder. Besteht für uns ein größeres Risiko Schadstoffe wie Schimmelpilztoxine, Schwermetalle, Pestizide oder Ethxlenoxid aufzunehmen?
KI-Foto eines Buffets mit mehreren Schüsseln, in denen verschiedenes indisches Essen zu sehen ist
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Wenn ein Produkt in der EU verkauft wird, muss es den hier geltenden Anforderungen entsprechen. Das gilt unabhängig davon, wo das Produkt produziert wurde. 
Lebensmittel, die diese Regulierungen nicht einhalten, dürfen nicht auf den Markt gebracht werden. Fällt erst, nachdem das Produkt schon auf dem Markt ist, auf, dass beispielsweise Pestizidhöchstwerte überschritten werden, wird das Produkt zurückgerufen. Aktuelle Rückrufe werden online veröffentlicht beziehungsweise mit einem Aushang im jeweiligen Laden bekannt gemacht. 

Wenn der Verdacht besteht, dass ein Lebensmittel nicht sicher ist, kann dies von der Lebensmittelüberwachung der Bundesländer geprüft werden. Lebensmittel, bei denen ein höheres Risiko für eine Kontamination besteht, werden öfter geprüft als andere.

In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Lebensmittel – insbesondere Sesam – beanstandet, da Rückstände von Ethylenoxid bei Untersuchungen auffielen. Das Gas darf in der EU nicht im Lebensmittelbereich eingesetzt werden. In Ländern außerhalb der EU wird es eingesetzt, um Lebensmittel vor Bakterien oder Schimmelpilzen zu schützen. Produkte, in denen kein Ethyhlenoxid mehr nachweisbar ist, da die Substanz lange genug ausgasen konnte, dürfen in der EU verkauft werden. Nachdem mehrere Fälle bekannt wurden, bei denen die Substanz in Lebensmitteln nachgewiesen werden konnte, wurde die Anzahl an Kontrollen für diese Produkte erhöht. 

Da Gewürze eher in kleinen Mengen verwendet werden, ist die Gefährdung durch die Aufnahme unerwünschter Stoffe eher gering. 

Bei Obst und Gemüse, das in deutlich größeren Mengen als Gewürze verzehrt wird, kann man Pestizide meiden, indem man zu Bio-Produkten greift. Diese schneiden laut der Nationalen Berichterstattung „Pestizidrückstände in Lebensmitteln“ deutlich besser ab als die Produkte aus konventionellem Anbau. Importierte Produkte werden in dieser Auswertung häufiger auffällig als hiesige Produkte. Ein Grund dafür könnte zum Teil das Klima in den Erzeugerländern sein, das dazu führt, dass mehr Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden müssen.

Zum Weiterlesen: Gewürze als Urlaubsmitbringsel: Risiken durch Keime und Pestizide 

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