In der Regel befindet sich auf der Lebensmittelverpackung ein Zubereitungs- oder Verwendungshinweis. Bei Hirseflocken wird meist explizit auf die Verwendung in Müslis hingewiesen. Zusätzlich sind sie gedämpft, was das Lebensmittel aus unserer Sicht verzehrfertig macht. Damit ist eine weitere Zubereitung nicht nötig.
Der von Ihnen angesprochene problematische Inhaltsstoff der Hirse ist die Phytinsäure. Sie zählt zu den sekundären Pflanzenstoffen und ist ein typischer Bestandteil von Getreide, Hülsenfrüchten, Ölsaaten und Nüssen. Da sie Mineralstoffe bindet und diese dadurch nicht mehr für die Aufnahme in den Körper zur Verfügung stehen, wurde sie lange Zeit negativ bewertet. Neben den bekannten antioxidativen Eingenschaften der Phytinsäure wurden mittlerweile auch positive gesundheitliche Aspekte diskutiert, die jedoch noch weiter erforscht werden müssen.
Eine Unterversorgung mit Nährstoffen durch die Phytinsäure ist allerdings unwahrscheinlich, da über eine ausgewogene Ernährung genügend Mineralstoffe aufgenommen werden. Erst ein sehr hoher Anteil an Vollkorn, Nüssen, Soja und anderen Hülsenfrüchten in der täglichen Ernährung, wie es zum Beispiel bei einer veganen oder vegetarischen Ernährung derFall sein kann, könnte die Mineralstoffaufnahme möglicherweise verschlechtern.
Bei Bedenken können die Hirseflocken (mit dem Müsli) in Milch oder anderen Flüssigkeiten wie Wasser oder Milchalternativen eingeweicht werden. Dies kann den Gehalt an Phytinsäure vermindern.
Bei Ölsaaten, Vollkorn oder Hülsenfrüchten kann neben längerem Einweichen auch das Auskeimen dazu beitragen, dass der Phythinsäuregehalt gesenkt wird.