Marmelade, Konfitüre und Fruchtaufstrich

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Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Marmelade, Konfitüre und Fruchtaufstrich?
Marmeladenglaser
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Marmelade

Ob aus Erdbeeren, Himbeeren oder anderem Obst, umgangssprachlich wird jeder süße Fruchtaufstrich als Marmelade bezeichnet. Traditionell wurde der Begriff Marmelade für Zubereitungen aus verschiedenen Früchten (Erdbeeren, Johannisbeeren, Äpfel, u.a.) verwendet. Der Unterschied zur Konfitüre bestand darin, dass in einer Marmelade keine Fruchtstücke zur erkennen waren. Heute werden die Bezeichnungen Marmelade und Konfitüre durch die Konfitürenverordnung geregelt. Danach ist Marmelade ein Erzeugnis aus Zitrusfrüchten, wie z.B. aus Orangen. Sie besteht aus einem oder mehreren Zitrusfruchtbestandteilen – wie dem Fruchtmark, der Schale oder dem Saft der jeweiligen Zitrusfrucht – sowie Zucker und Wasser. Für 1 Kilogramm Marmelade müssen mindestens 200 Gramm Zitrusfrüchte verwendet werden.

Konfitüre

Konfitüre hingegen ist eine Zubereitung aus einer oder mehreren Fruchtarten, Zucker und Wasser. Die Verordnung schreibt für verschiedene Fruchtarten einen Mindestfruchtgehalt pro 1 Kilogramm Erzeugnis vor. So muss eine Erdbeerkonfitüre aus mindestens 350 Gramm Frucht hergestellt worden sein. Die zusätzliche Bezeichnung "extra" kennzeichnet einen höheren Fruchtgehalt der Konfitüre. Demnach müssen für eine "Erdbeer- Konfitüre extra" mindestens 450 Gramm Frucht verwendet werden.

Sowohl in einer Konfitüre als auch Marmelade sind heute Fruchtstücke zu finden.

Fruchtaufstrich

Für Fruchtaufstriche hingegen gibt es keine speziellen Rechtsvorschriften. Weder ist festgelegt, aus welchen Zutaten diese bestehen, noch welchen Fruchtanteil sie aufweisen. Für Fruchtaufstriche gelten die allgemeinen Kennzeichnungsvorschriften der Lebensmittelinformationsverordnung. Hier sollte ein Blick auf die Zutatenliste geworfen werden, um die genauen Zutaten zu erfahren.

ältere Nutzer-Kommentare aus dem Jahr 2020 und davor

Mustafa Öztosun, am 05.08.2020, 09:22
Guten Tag, darf ein Produkt mit 70 % Schwarzen Maulbeeren (Kohlenhydrate: 70 g, - davon Zucker 68 g) Konfitüre extra genannt werden oder wäre der Begriff Fruchtaufstrich passender - gemäß KonfV heißt es: 1. Die in Abschnitt I definierten Erzeugnisse müssen mehr als 55 Prozent lösliche Trockenmasse (Refraktometerwert) enthalten; hiervon ausgenommen sind die Erzeugnisse, bei denen der Zucker ganz oder teilweise durch Süßungsmittel nach Maßgabe der Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2008 über Lebensmittelzusatzstoffe (ABl. L 354 vom 31.12.2008, S. 16) in der jeweils geltenden Fassung ersetzt wurde.

 

Redaktion:
Ohne genauere Angaben zu kennen können wir keine konkrete Antwort geben. Für eine Konfitüre extra müssen mindestens 450 g Maulbeeren pro Kilogramm im Produkt enthalten sein. Nach der Konfitürenverordnung muss der Gesamtzuckergehalt mittels Refraktometer – also auf physikalischem Weg – ermittelt werden. Wenn dieser Wert mindestens 55 Prozent Zucker aufweist und das macht er laut Nährwertangabe, wäre die Kennzeichnung als Konfitüre in Ordnung.


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Guten Morgen, 

Bin ein Single und meine Frage, aus eigener Herstellung: Josta/Johanniskonfituere ungeöffnet aus dem Kühlschrank von 7.2016 ist die noch essbar, oder sollte man sie entsorgen? 

 

Anmerkung der Redaktion:


Konfitüre aus gleichen Teilen Zucker und Früchten hält sich verschlossen im Vorratsregal etwa zwei Jahre. Enthält sie weniger Zucker, sollte sie schneller verbraucht werden. Bei überschrittenem Datum oder leichter Verfärbung lohnt sich immer der Sinnestest: wenn kein Schimmel zu sehen ist, die Konfitüre noch normal riecht und eine kleine Geschmacksprobe normal schmeckt, kann sie noch gegessen werden.

Ich wusste bisher gar nicht, dass es entscheidende Unterschiede zwischen Marmelade und Konfitüre gibt. Bisher habe ich immer auf Marmelade zurückgegriffen. Die Tage werde ich einen qualitativen Hofladen besuchen, um ein paar Gläser Konfitüre zu kaufen.