Senföl kann positive gesundheitsförderliche Eigenschaften haben, die wir Ihnen gerne näher beschreiben. Beziehen Sie das Senföl direkt aus Indien und nicht aus dem europäischen Handel, gilt zu beachten, dass es einen erhöhten Gehalt an sogenannter Erucasäure haben könnte. In der EU gibt es dafür einen Grenzwert für alle in den Handel kommenden Produkte.
Erucasäure in Senföl
Erucasäure ist eine einfach ungesättigte Fettsäure, die laut wissenschaftlicher Datenlage bei einer dauerhaft hohen Aufnahme zu einer Verfettung des Herzens führen kann. Daher wurde für Erucasäure eine Aufnahmemenge definiert, die täglich und lebenslang ohne erkennbares Gesundheitsrisiko oral aufgenommen werden kann, der sogenannte TDI (Tolerable Daily Intake).
Ursprünglich war Erucasäure auch natürlicher Hauptfettsäure-Bestandteil von Rapsöl. Als man herausfand, dass diese potenziell gesundheitsschädlich ist, wurde sie aus dem Raps weitestgehend herausgezüchtet. Seither gibt es einen EU-weit gültigen Grenzwert für Erucasäure in Speiseölen. Die Abwesenheit von Erucasäure und das gute Fettsäuremuster macht Rapsöl zu einem beliebten und gesunden Speiseöl.
Senf und Raps gehören botanisch zu der gleichen Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Daher enthalten auch Senföle auf natürliche Weise Erucasäure. Auch für Senf und Senföle gibt es einen Grenzwert, der eingehalten werden muss. Trotz dessen kann es bei Senf, Senfölen oder-saat vereinzelt zu Überschreitungen des Grenzwertes kommen. Vorsicht gilt aber eher bei der hauseigenen Herstellung von Senf aus Senfsaat, da es keine Grenzwerte für Senfsaat gibt. Bei einem normalen Verzehr von Senfprodukten ist aber nicht davon auszugehen, dass es zu einer zu hohen Aufnahme kommt.
Senfölglycoside in Senföl
Das, was das Senföl so gesund machen soll, sind die enthaltenen Senfölglycoside. Genauso wie das Speiseöl Senföl, wird auch das Senfölglycosid, als Senföl bezeichnet, hierbei handelt es sich um ein ätherisches Öl, bzw. einen sekundären Pflanzeninhaltsstoff. Dieses ätherische Senföl findet sich nicht nur in Senfsaat, es ist auch in Meerrettich und Kapuzinerkresse, Kohl und Radieschen und vielen weiteren Pflanzen aus der Familie der Kreuzblütler enthalten.
Speiseöl und ätherisches Öl („der Kategorie Senföl“) unterscheiden sich insofern, als dass das Speiseöl fetthaltig ist und durch Pressen der Senfsaat gewonnen wird. Ein ätherisches Öl entsteht in der Regel durch Zermahlen der Samen unter Hinzugabe von Wasser und anschließender Destillation.
Das Senfölglycosid liegt als solches in seiner inaktiven Form vor, erst durch den Kontakt mit einem bestimmten Enzym (Myrosinase) wird es in seine aktive Form, dem Isothiocyanat, umgewandelt. Das passiert durch die Zerstörung der Zellwände, etwa durch Zerkauen. Erst in dieser aktiven Form entfaltet es seinen charakteristischen scharfen Geschmack und die potenziellen gesundheitsförderlichen Eigenschaften.
In dieser Form haben Senfölglycoside entzündungshemmende Eigenschaften und können sich positiv auf die Verdauung und die Darmgesundheit auswirken. Zudem wirken sie antibakteriell und antiviral und antifungal (gegen Pilzwachstum). Wie genau auch das Speise-Senföl diese gesundheitlichen Vorteile hat, lässt sich nicht genau sagen. Ein Vorteil des Öls ist aber in jedem Fall sein Fettsäuremuster aus einfach ungesättigten Fettsäuren sowie Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren.